Vor kurzem trafen sich die Mitglieder des SPD-Ortsverein Hof-Mitte in der Gaststätte Treffpunkt zu ihrer Jahreshauptversammlung. Die Innenstadtsozialdemokraten konnten dabei auf ein erfolgreiches Jahr zurückblicken.
Das mittlerweile traditionelle Spielplatzfest im Wittelsbacher Park war auch letztes Jahr gut besucht, beim Benefizkonzert im Kunstkaufhaus für den Förderverein der Sophienschule und die Evangelische Jugendsozialarbeit seien jeweils 325 Euro eingespielt worden, berichtete Ortsvereinsvorsitzender Patrick Leitl. Die Bilanz könne sich mit insgesamt acht Veranstaltungen im Jahr durchaus sehen lassen. Auch mit Blick auf die Mitgliederzahlen hat sich der Ortsverein gut entwickelt: 68 Mitglieder zählt er aktuell und damit sechs mehr als vor eineinhalb Jahren.
SPD-Fraktionsvorsitzende Eva Döhla berichtete aus dem Stadtrat. Dort gehen die Meinungen über die sinnvolle Entwicklung der Innenstadt teilweise enorm auseinander. Sie bezog sich dabei auch auf den Leitantrag des Kreisverbandes zur Innenstadtentwicklung, der Grundlage mehrerer Fraktionsanträge war. Die SPD-Fraktion ist nach wie vor dafür, ein echtes Citymanagement einzurichten, das aktiv an Innenstadtentwicklung und Leerstände herangeht. So sei es möglich, auch im Vorfeld schon Fehlentwicklungen zu vermeiden, und ggf. für die Einkaufsstadt wichtige Geschäfte zu erhalten. "Wir müssen darauf achten, dass unser Stadtzentrum zwischen Rathaus und Marienkirche seine Bedeutung behält und dass Veränderungen im Kaufverhalten und bei den Kundenströmen rechtzeitig gesteuert oder zumindest begleitet werden", waren sich die Anwesenden mit der Fraktions-Chefin einig.
Ein weiteres Herzensanliegen des Ortsvereins ist die Entwicklung des Bahnhofviertels und da liegt aus Sicht der Sozialdemokraten einiges im Argen. „Das Quartier hat in den letzten Jahren ordentlich bluten müssen, wenn ich an den Wegfall von Diska, Post, Sparkasse und jüngst die Filiale der Metzgerei Krafft denke. Hinzukommt der verstärkte Zuzug von Flüchtlingen ins Viertel oder die teils sanierungsbedürftige Bausubstanz vieler Häuser – das Bahnhofsviertel steht vor einer Vielzahl von Herausforderungen und die müssen angepackt werden und zwar vor Ort“, so Leitl. Dass sehen auch die Mitglieder des SPD-Ortsverein Hof-Mitte so. „Wir brauchen wieder ein Quartiersmanagement“ befinden diese. Der Ortsverein fordert deshalb die Wiedereinrichtung des Stadtteilbüros.
Das Stadtteilbüro wurde unter anderem deshalb zugemacht, weil die damalige schwarzgelbe Bundesregierung die Mittel des Bundesprogramms „Soziale Stadt“ radikal gekürzt hatte und somit die Finanzierungsgrundlage des Quartiersmanagements. 2014 wurde das Programm jedoch wieder von 40 auf 150 Millionen Euro aufgestockt. Im aktuellen Koalitionsvertrag ist sogar davon die Rede die entsprechenden Mittel „mindestens auf dem derzeitigen Niveau“ fortzuführen. Weiterhin heißt es, dass mit der Städtebauförderung Modellprojekte realisiert werden sollen, die beispielhaft Modernisierungs- und Anpassungsstrategien für den sozialen Zusammenhalt entwickeln, erklärt Leitl. Nach Meinung der Sozialdemokraten wäre Hof und insbesondere das Bahnhofsviertel genau dafür prädestiniert. „Das wäre eine Chance das Stadtteilbüro wieder zurückzubekommen. Die Bewohner des Bahnhofsviertels hätten dann wieder einen festen Ansprechpartner, eine zentrale Anlaufstelle im Quartier“, findet Leitl.