Was spielt sich während des Sendebetriebs in einem der größten bayerischen Regionalsender ab? Das wollten die Hofer SPD-Senioren genauer wissen und nahmen am Dienstag an einer Führung teil. Die Anreise war für die Sozialdemokraten der Arbeitsgemeinschaft 60 plus dabei nicht weit: Der TVO Hauptsitz befindet sich nahe der Hofer Altstadt im Medienhaus.
Gleich in der Eingangshalle erfahren die Besucher von Redaktionsleiter Marc Schenk, dass es neben Hof noch ein Studio in Bamberg sowie Büros in Coburg und Kulmbach gibt. Der Hofer Standort beherbergt allerdings mit rund 30 Mitarbeitern das Gros der 50-köpfigen Belegschaft. Dies hat jedoch keinen Einfluss auf die ausgewogene Berichterstattung für alle oberfränkischen Regionen. Die Bayerische Landeszentrale für neue Medien achtet auf eine ausgewogene Berichterstattung aus allen Teilen des Sendegebiets. Regionalsender unterliegen auf der einen Seite staatlichen Auflagen, erhalten aber kein Geld aus dem Topf der Rundfunkbeiträge. Bei den Kosten für die Verbreitung beteiligt sich allerdings der Freistaat, erzählt Verkaufsleiter Roland Jahn. Haupteinnahmequelle für TVO sind die Erlöse aus Werbung und Produktionsdienstleistungen. Jahn will hierbei mit einem Vorurteil aufräumen: „Fernsehwerbung muss nicht teuer sein. Als Regionalsender ist unsere Werbung auch für Mittelständler und Kleinbetriebe bezahlbar.“ Neben der Fernsehwerbung finanziert sich TVO durch Auftragsproduktionen für Firmen. Dies kann der kurze Clip für die Homepage des Handwerkers um die Ecke ebenso so sein, wie die Imagefilmproduktion eines internationalen Großunternehmens. Beim Rundgang durch das Fernsehstudio, Wert eines Hofer Eigenheims wie Jahn auf Nachfrage erläutert, lernten die Besucher den Arbeitsplatz des Fernsehmoderators kennen. Die Moderatoren der Tagesnachrichten von „Oberfranken Aktuell“ müssen dabei exakt arbeiten, um die Sendezeit von genau 30 Minuten einzuhalten.
Vom Fernsehstudio ging es weiter in den Regieraum, in dem die Mischung von Ton und Bild erfolgt. Mediendesigner Andreas Steinhäusser war für die aufwändige HD-Umstellung des Fernsehsenders verantwortlich und beantwortete Fragen zur Technik. Wie die Zuhörer erfahren, sieht sich TVO in der digitalen Welt bereits als Vorreiter. Andere Regionalsender würden die Oberfranken um ihre Online-Mediathek mit Livestream beneiden. Letzte Station war das Fernseh-Kochstudio. Hier schwingt der oberfränkische Koch Alexander Schütz regelmäßig den Kochlöffel und verzeichnet dabei gute Quoten. Bis sich eine neue Sendung tatsächlich bei den Menschen etabliert, könnten aber ein bis zwei Jahre vergehen, erfahren die interessierten Gäste.
SPD-Senioren-Sprecher Dieter Darkow zeigte sich abschließend hochzufrieden mit dem Besuch: „Wir haben viel über die Arbeit hinter der Kamera bei TV Oberfranken gelernt. Außerdem konnten wir Anregungen für ein neues, auf Senioren zugeschnittenes, Sendungsformat geben.“ Das Geheimnis, was mit dem Essen nach den Kochshows passiert wurde übrigens auch gelüftet: Hungrige Redakteure, Kameramänner und Mitarbeiter dürfen nach einer erfolgreichen Sendung der Versuchung nachgeben.