Rainer Kellner war immer nah dran bei den Leuten, ohne ihnen nach dem Mund zu reden. Er suchte leidenschaftlich die offene Diskussion, blieb dabei aber immer bei der Sache. In seinen 48 Jahren als Mitglied des Hofer Stadtrates und 15 Jahre als Fraktionsvorsitzender der SPD-Stadtratsfraktion, Verwaltungsrat der Sparkasse und vieles mehr eignete er sich gerade als Mitglied im Bauausschuss eine Expertise an, die ihresgleichen suchte.
Sein Fachwissen und Kenntnisse der Kommunalpolitik setzte er stets zum Wohle seiner Heimatstadt Hof und der Bürgerinnen und Bürger ein. In seiner Ägide als Mitglied des Bauausschuss weihte er zwei Freiheitshallen, das Schulzentrum am Rosenbühl, die alte und neue Jahnturnhalle und das neue Theater ein. Seine Bemühungen um die Städtepartnerschaften Hofs, seine Verdienste in Gänze aufzuzählen, gleicht einem aussichtslosen Unterfangen.
Für uns Hofer Sozialdemokraten verkörperte Rainer Kellner nicht weniger als den Idealtypus eines Kommunalpolitikers. Müsste man einen backen, Rainer Kellner käme dabei heraus. Zurecht erhielt er die Goldene Bürgermedaille der Stadt Hof.
Rainer Kellner war aber auch Sozialdemokrat durch und durch. Ein Parteigänger, entschlossen in seinen Überzeugungen aber pragmatisch im Handeln. Durch seine ausgleichende Art und lösungsorientierte Herangehensweise erarbeitete er sich parteiübergreifend Wertschätzung und Respekt. Respekt, den er auch seinem Gegenüber immer entgegenbrachte.
Nach langer Bedenkzeit ließ sich der beliebte Stadtrat und Stimmenbringer 2020 nicht mehr zur Kommunalwahl aufstellen, weil er mehr Zeit mit seiner Frau und Familie verbringen wollte. Zeit, die er die knapp 50 Jahre zuvor allzu oft seiner Heimatstadt und ihren Bürgerinnen und Bürgern gewidmet hat.
Wir sind tief bestürzt und traurig über seinen Verlust, der schwer wiegt für uns als Hofer SPD, für die Stadt Hof und vor allem seine Familie.