SPD: Ja zur gezielten Imagewerbung

15. Juli 2019

Wir verbuchen es als unseren Erfolg, dass nun gezielt und innovativ mit einer Online-Kampagne über das Digitale Gründerzentrum Hochfranken für das Image der Region geworben wird. Das teilen die Fraktionen der SPD im Kreistag und im Hofer Stadtrat mit.

Denn vor knapp einem Jahr wurde durch Oberbürgermeister und Landrat ohne vorbereitende Diskussion ein für die SPD nur schwer nachvollziehbarer Vorschlag zur Abstimmung gestellt: eine externe Marketingagentur sollte überstürzt für eine neue Marke „Hofer Land“ eine millionenschwere Kampagne entwickeln mit Fernseh-, Rundfunk- und Kinospots sowie bundesweiten Plakataktionen. Die Beschlussfassung, eher ein geplantes Abnicken der Gremien, war bereits terminiert. Hier Riesensummen auszugeben, während in Hof Stadt die Brücke am Mittleren Anger, die Grüne Au sowie Schulen und Radwege dringend auf Mittel warten und im Landkreis die Modernisierung und der Neubau der Kliniken, der Neubau des Grünen Zentrums, der Ausbau der Radwege und die Sanierung der Kreisstraßen viele Mittel binden, erschien den Beteiligten verantwortungslos.

Durch deutlichen Widerspruch konnte die SPD erst einmal Tempo herausnehmen und eine Lenkungsgruppe durchsetzen, die das Thema vorbereitet. Mehrfach hatten die SPD-Fraktionen in dieser Runde dann darum gebeten, zunächst eine fundierte Analyse zu machen: wer kümmert sich denn aktuell um die Themen Image (z.B. die Touristinfos Frankenwald und Fichtelgebirge, die Wirtschaftsregion Hochfranken oder Oberfranken offensiv) und warum soll eine neue Marke, die nur sehr aufwändig bekannt gemacht werden kann, der bessere Weg sein?

"Konkrete Antworten bleibt man uns und der Öffentlichkeit bis heute schuldig", so der SPD Kreistagsfraktionsvorsitzende Ulrich Scharfenberg, „doch sei man zum Glück zurückgerudert und unternehme nun sinnvollere Schritte“. „Der Rückzieher bei der Mega-Kampagne geht einher mit einem Kurswechsel, den alle Beteiligten tragen, und den auch die SPD konstruktiv unterstützen wird", betont die Hofer Stadtratsfraktionsvorsitzende Eva Döhla. Die Genossen aus Stadt und Landkreis hätten sich zwar gewünscht, dass die Digital-Kampagne auf hochfränkischer Ebene läuft (schließlich wird das Digitale Gründerzentrum vom Landkreis Wunsiedel mitgetragen), aber offensichtlich haben die politischen Spitzen Hochfranken bereits aufgegeben.

"Und dennoch werden wir darauf bestehen, dass wir diese Diskussion führen: was wird aus Hochfranken?", stellt Alexander Eberl klar. Denn ob Sparkasse, Kliniken, Diakonie: Viele Organisationen haben sich für Hochfranken entschieden und auch ein Autobahnkreuz trage werbewirksam diesen Namen. Die Hochschule Hof hat die Akzeptanz des Begriffs bereits wissenschaftlich untersucht. Zudem sind zahlreiche Unternehmer bei der Wirtschaftsregion Hochfranken Mitglied. Schließlich ist es notwendig, dass die Diskussion um das „Hofer Land“ endlich in den zuständigen Gremien geführt wird, nämlich Kreistag und Stadtrat. "Eine nur zur Vorbereitung gedachte Lenkungsgruppe, die hinter verschlossenen Türen tagt, wird dem Thema auf Dauer nicht gerecht", sagt Döhla.

"Als SPD in Stadt und Landkreis Hof werden wir uns daher weiter dafür einsetzen, dass die begrenzten finanziellen Mittel zielgerichtet verwendet werden und dass es kein wildes Nebeneinanderher verschiedenster Initiativen gibt", sagen einhellig die Fraktionsvorsitzenden Scharfenberg und Döhla. Kritisch anmerken wollen die Sprecher beider Fraktionen, dass die Entwicklung einer Wort-/Bildmarke Hofer Land gegen ihre Stimmen nun an eine Kulmbacher Agentur vergeben werde: ohne Ausschreibung und ohne Wettbewerb. So etwas trage nicht zur Vertrauensbildung bei und hinterlasse einen faden Beigeschmack.

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