Ein weitgehend unbekannter Teil der Geschichte Hofs, den man als echter Hofer aber zumindest ansatzweise kennen sollte:
Vorgetragen wird eine historisch fundierte und persönlich erlebte Nachkriegsgeschichte von literarischer Qualität, die auch Teil der Geschichte der Stadt Hof ist. Der Autor des gleichnamigen Buches, Peter Heidler selbst, ehemaliger Berufschullehrer und langjähriger Landesvorsitzende der Seliger-Gemeinde*, erzählt uns das von ihm persönlich Erlebte und beleuchtet einen Teil der Hofer Stadtgeschichte (und natürlich auch der bayerischen und deutschen Geschichte).
Der Eintritt ist frei.
Museum Bayerisches Vogtland, Sigmundsgraben 6, 95028 Hof, am 10.07.2024 um 14:30 Uhr. Einlass ab 14:15 Uhr.
Es gab nicht nur das Flüchtlingslager Hof-Moschendorf für die Vertriebenen der deutschen Ostgebiete, sondern auch das Lager-Nord. Im Gegensatz zum größten bayerischen Flüchtlings- und Durchgangslager in Hof-Moschendorf ist das Lager Nord weniger bekannt und bisher fast nicht erforscht. Lediglich das ehemalige „Lagerkind“ Peter Heidler, dessen Vater auch der Lagerverwalter war, hat seine Erlebnisse in der Nachkriegszeit in diesem Lager in einem Buch festgehalten und wird uns vom Alltag dort erzählen. Seine fundierten Schilderungen des Alltags in diesem Lager sind ein historisches Zeugnis.
Der eigentliche Schwerpunkt liegt dabei aber auf den persönlichen Erinnerungen Heidlers, der seine Kindheit im Lager schildert. Die Lagermitbewohner, die Tages- und Jahresabläufe, die Entbehrungen, das ständige Hungergefühl im Bauch, aber auch Freuden wie ein Wurf Hundewelpen, Erdbeeren aus dem eigenen Schreibergarten, Musizieren in der Familie. Der pensionierte Berufsschullehrer und langjährige ehemalige Landesvorsitzender der Seliger-Gemeinde* in Bayern erzählt einfach, aber eindringlich von einer harten Zeit geprägt von Mangel, Mitmenschlichkeit und Musik, aus der er für sein weiteres Leben erhellende Einsichten mitnahm, die heute aktueller und wohl auch notwendiger sind denn je.
Wir waren Barackenkinder (video)
* Die Seliger-Gemeinde (Gesinnungsgemeinschaft sudetendeutscher Sozialdemokraten) wurde am 4. Juni 1951 in München gegründet. Sie nannte sich nach dem 1. Vorsitzenden der Deutschen Sozialdemokratischen Arbeiterpartei (DSAP) in der Tschechoslowakei, Josef Seliger.