Mehr Chancen für das Zusammenleben

Integration Symbolbild

11.11.2017

Die SPD-Stadtratsfraktion fordert, dass die Stadt Hof sich für die Aufgaben soziale Integration und Integration zugezogener Ausländer (darunter Geflüchtete ebenso wie EU-Bürger) besser aufstellt. Niemand wünscht sich eine Parallelgesellschaft. Verhindern lässt sich das nur, wenn man auch als Kommune aus Fehlern der Vergangenheit lernt und sich rüstet für diese Herausforderung.

Wenn die Stadt auf dem Feld Soziales – Bildung – Beruf neue Anstrengungen unternimmt, nützt das allen Menschen, die in Hof leben. Es geht darum, das Zusammenleben in Hof so zu gestalten, dass auch Familien mit schwierigen Lebensbedingungen ihre Chance erhalten.

Bei allen Bemühungen um eine gerechtere Verteilung der Zuzügler muss die Stadt selbst endlich eine klarer definierte Rolle bei der Problemlösung vor Ort übernehmen. Denn viele Einrichtungen und Angebote kommen an ihre Grenzen. Deutlich zeigen dies u.a. Berichte aus dem Netzwerk Integration vom Oktober 2017.

Besonders in den Stadtvierteln, in denen es ärmere Haushalte gibt und in denen viele Migranten leben wie z.B. im Bahnhofsviertel, ist die Lage zum Teil prekär. Die Bemühungen von Einrichtungen und Begegnungsstätten für friedliches Zusammenleben in unserer Stadt sind hervorragend, benötigen aber bessere personelle Ausstattung und längerfristig planbare Förderung. Zur Arbeit der Organisationen gehören Beratung, Aufklärungsarbeit, Nachbarschaftshilfe und Begegnungen und Begleitung von Migranten sowie Förderung der Teilhabe in unserer Gesellschaft.

Die Probleme sind inzwischen klar benannt worden. Es geht um Spracherwerb, Kinderbetreuung, Beschulung, den Übergang ins Berufsleben und Kurse für Erwachsene. Gerade bei Bildung und Betreuung gibt es auch einen hohen Bedarf in vielen Hofer Familien. Diese sollten und könnten von einem besseren Angebot ebenso profitieren. Denn es fühlen sich auch Menschen abgehängt, die von Geburt an oder seit langem schon in Hof zuhause sind, seien es beispielsweise Erwerblose, von Altersarmut betroffene oder manche Alleinerziehende. Für sie Chancen herzustellen, sie zu beteiligen und ihnen Perspektiven zu geben, ist auch Aufgabe der Stadt.

Denen, die aus sozialen, kulturellen oder sprachlichen Gründen abgehängt sind, eine Perspektive zu geben, kommt letzten Endes allen hier Lebenden zugute. Um Missständen frühzeitig zu begegnen, sind Stadtteilbüros (Hof hatte hier bereits im Bahnhofsviertel gute Erfahrungen gemacht) oder „Kümmerer“ als Ansprechpartner vor Ort eine gute Hilfe.

Dass dies auch einen hohen Aufwand an Organisation, Ressourcen, Personal erfordert, liegt auf der Hand.

Wir beantragen daher, seitens des zuständigen Fachbereiches konkrete Vorschläge zu erarbeiten und dann entsprechende Mittel bereitzustellen.

Die Stadtspitze soll sich in den entsprechenden Gremien auch für das Auferlegen von Bundesprogrammen einsetzen, in denen ähnlich wie bei „Soziale Stadt“ das Miteinander der Menschen unterstützt wird. Zudem beantragt die SPD-Fraktion die Überprüfung der Finanzierung, insbesondere der kleinen Vereine und Initiativen durch die Stadtverwaltung und eine Nachfrage nach Fördermöglichkeiten bei der Bayerischen Staatsregierung und der Bundesregierung zur Integration.