Antrag der SPD-Stadtratsfraktion vom 2. Juli 2021
Sehr geehrte Frau Oberbürgermeisterin,
durch die Corona-Pandemie hat die sowieso schon prekäre Tatsache der mangelnden Schwimmfähig-keit in der gesamten Bundesrepublik weiter zu genommen. Deutschland wird, wenn man nicht die Trendumkehr schafft, zu einem Land der Nichtschwimmer. Die Deutsche Lebensrettungsgesellschaft DLRG hatte bereits in den letzten Jahren hierüber Zahlen veröffentlicht. Auch im Sportausschuss des Städtetags ist das Thema seit Jahren immer wieder auf der Tagesordnung. Die Corona-Pandemie hat die Lage im Jahr 2020 und 2021 nochmals verstärkt. Durch die behördlichen Schließungen der Hallen- und Freibäder konnten in den Schulen, Vereinen und Bäderbetrieben keine Schwimmkurse stattfin-den. Dies hat zu Folge, dass ein kompletter Jahrgang ohne Schwimmausbildung ist und das nicht nur in Hof, sondern in ganz Deutschland.
Bezogen auf unsere Stadt, wird hier die Schwimmausbildung meist von den Ehrenamtlichen in den Vereinen geleistet. Schon vor der Corona-Pandemie hatten die Vereine lange Wartelisten mit teil-weise 100 Kindern pro Verein. Einen Platz zum Schwimmkurs in Hof zu erhalten ist wie ein „Sechser im Lotto“. Deshalb ist es auch keine Seltenheit, das in den Grundschulen unter den 3.- und 4.-Kläss-lern über die Hälfte nicht schwimmen kann. In manchen Grundschulen liegt die Zahl der Nicht-schwimmer bei nahezu 100 %.
Die schwimmsporttreibenden Vereine haben ebenfalls mit den Auswirkungen der Corona Pandemie zu kämpfen. Anmeldungen von neuen Mitgliedern gehen in den Vereinen nahezu gegen null. Weiter fehlen Übungsleiter, die eine qualifizierende Schwimmausbildung vorweisen können, denn auch die Fortbildungen konnten 2020 und 2021 nicht wie gewohnt durchgeführt werden.
Alle schwimmsporttreibenden Vereine in Hof sind bereit an einem Strang zu ziehen und die Schwimmausbildung der Hofer Schüler und Kinder mit zusätzlichen Angeboten zu fördern, wie man aus Gesprächen mit den Vereinen erfahren konnte. Die Stadt Hof sollte dieses Engagement würdigen und den Vereinen zusätzliche kostenlose „Wasserzeiten“ zur Verfügung stellen und weitere Förde-rungsmaßnahmen für die Schwimmangebote bereitstellen.
Die SPD-Stadtratsfraktion schlägt daher folgenden kurz-, mittel- und langfristigen Aktionsplan vor: