Nachverdichtung, Ökologie & Nachhaltigkeit in Sachen Neubaugebiete

colourbox/SPD

15.07.2020

Sehr geehrte Frau Oberbürgermeisterin,

mit Unternehmensansiedlungen sind Arbeitsplätze verbunden. Diese Arbeitnehmer soll-ten die Chance auf adäquaten Wohnraum in der Stadt Hof haben. Denn hierbei steht man als Kommune stets auch im Wettbewerb untereinander. Das überzeichnete Interesse an Einfamiliengrundstücken am Rosenbühl zeigt, welcher Bedarf ohne Amazon und Co dafür schon jetzt besteht.

Die SPD-Stadtratsfraktion ist daher der Auffassung, dass weiterhin Neubaugebiete ausge-wiesen werden sollten. Allerdings unter dem Gesichtspunkt der Nachverdichtung, um ein Ausfransen der Stadtränder zu vermeiden. Bei der Betrachtung des Flächennutzungsplans unserer Stadt ist uns daher der Bereich zwischen Hofeck und Unterkotzau in Richtung Sil-berberg aufgefallen. Hier ist schon Wohnbebauung ausgewiesen. Die Grundstücke sind nach unserer Kenntnis sogar in Besitz der Stadt Hof und der Hospitalstiftung. Folglich wä-re eine Beplanung ohne weitere Kaufverhandlungen machbar.

Weiterhin ließen sich mit diesem Baugebiet wohl zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Denn der Bereich Unterkotzau verfügt bisher noch nicht über einen Gasanschluss. Mit dem 2026 drohenden Ölheizungsverbot müsste man den dortigen Anwohnern sowieso eine Alternative bieten. Will man das Baugebiet und auch einen ganzen Ortsteil zu-kunftsweisend ökologisch und ökonomisch aufstellen, setzt man statt Gas auf eine Ver-sorgung mittels eines Blockheizkraftwerks. Der Weg zu einem energieautarken Stadtteil würde dazu noch ins Bild unserer bisherigen Bestrebungen zusammen mit der Hochschule dem ISYS und Co. passen, digital ökologische Vorreiterprojekte umzusetzen.

Da uns auch bewusst ist, dass eine Planung Geld, Zeit und Ressourcen kostet, man ande-rerseits aber auch kein halb leeres Baugebiet auf Jahre haben möchte, sollte im Vorfeld dessen ein öffentliches Interessenbekundungsverfahren für Bauplätze in dem Bereich ge-startet werden. Dies lässt sich ja unkompliziert in die Wege leiten. Ist der Zuspruch ausrei-chend, wäre eine zügige Beplanung umzusetzen.

Darüber hinaus sind weitere Nachverdichtungsmöglichkeiten im Stadtgebiet zu prüfen. Im Flächennutzungsplan der Stadt sind hier durchaus noch Potentialflächen vorhanden, wel-che genutzt werden könnten. Planungs- und baurechtlich ist auch hier auf den Ökologie- und Nachhaltigkeitsfaktor hinzuwirken.

Für die jeweiligen bisherigen Anlieger möglicher künftiger Neubaugebiete wünschen wir uns einen optimalen und barrierefreien Informationsaustausch bezüglich möglicher Pla-nungen.