SPD Hof ehrt Jubilare

Max-Blumtritt-Medaille

05. Juli 2019

Die Hofer SPD hat ihre Jubilare im Hotel Falter geehrt. Rund 60 Mitglieder sind der Einladung des SPD-Kreisverbandes zum Ehrenabend ins Hotel Falter gefolgt.

Der rege Zuspruch, so der Hofer SPD-Chef Patrick Leitl, sei als Wertschätzung gegenüber den zu Ehrenden zu verstehen. „Sozialdemokrat zu sein, das ist eine Überzeugung, die man nicht täglich wie die Unterhosen wechselt“. Leitl bedankte sich bei den Mitgliedern für ihre Treue. Unter Bezugnahme auf Willy Brandt forderte er sie dazu auf, nach vorne zu schauen. „Es ist nicht unsere Aufgabe die sozialdemokratische Erfolgsgeschichte der Vergangenheit zu verklären, sondern diese im Hier und Jetzt fortzuschreiben“. Für Leitl heißt das Politik aus einem Guss zu machen. Mit Blick auf die Finanzpolitik erwarte er beispielsweise, dass die SPD endlich damit aufhöre, immer wieder die Erhöhung des Spitzensteuersatzes zu fordern, sich aber um Vermögens-, Kapitalertrags- und Finanztransaktionssteuer weg zu ducken. „Sozialdemokratische Finanzpolitik muss das Ziel haben, das Arbeit weniger besteuert wird als Kapital“, befand Leitl. Das Gleiche gelte für die Umweltpolitik. „Solange der Raubbau an der Natur Profit bringt, wird sich nicht viel ändern.“

Jubilare 2019
V.l.n.r: SPD-Stadtratsfraktionsvorsitzende Eva Döhla, SPD-Kreistagsfraktionsvorsitzender Uli Scharfenberg, Stadträtin Karola Böhm, Dieter Past (25 Jahre), Andreas Bruns (40 Jahre), Ortsvereinsvorsitzende Hof Ost-Jägersruh, Andrea Hering, Claus Henneberg (50 Jahre), Ilse Dorsch, Dieter Knauer (40 Jahre), SPD-Kreisvorsitzender Patrick Leitl, Werner Bühler (60 Jahre), Bürgermeister und Ortsvereinsvorsitzender Hof Neuhof-Unterkotzau-Wölbattendorf Florian Strößner.

Die Festrede hielt SPD-Kreistagsfraktionsvorsitzender Uli Scharfenberg. In seiner Rede ging er auf die Jahre ein, an denen die Jubilare jeweils eingetreten sind. Dabei erinnerte er insbesondere an das Godesberger Programm vor 60 Jahren, von dem ihm sein Vater immer stolz berichtete. Also dem Zeitpunkt als Werner Bühler der SPD beigetreten ist. Auch das Jahr 1969, das Jahr in dem Willy Brandt zum Kanzler gewählt wurde und der bekannte Hofer Schriftsteller Claus Henneberg zur Sozialdemokratie kam, rückte Scharfenberg in den Mittelpunkt seiner Ansprache. „Wer, wenn nicht wir? Wann, wenn nicht jetzt? Diese Fragen habt ihr für euch vor langer Zeit bereits beantwortet. Dafür und für euer Engagement gebührt euch unser Dank“, lobte Scharfenberg das langjährige Engagement der Jubilare.

Der Kreistagsfraktionsvorsitzende blickt aber nicht nur zurück, sondern warf ebenfalls einen Blick nach vorne. Zum derzeitigen Zustand zur Partei befand er, dass „eine Krise immer auch eine Chance“ sei. „Eine Chance aus den Fehlern der Vergangenheit zu lernen.“ Für ihn gehört die Große Koalition, die er lieber früher als später verlassen würde, dazu. „Aus meiner Sicht führt da kein Weg dran vorbei“, ist sich Scharfenberg sicher. Seiner Meinung nach sei es Zeit für eine Mitte-Links-Koalition – dass aus Sicht des Meinungsforschungsinstitut YouGov derzeit beliebteste Bündnis der Deutschen.

Mit Blick auf Hof und die bevorstehende Kommunalwahl zeigt sich der Rehauer zuversichtlich. „Ihr als Partei habt den Umbruch erfolgreich gemeistert und die Tatsache, dass heute so viele gekommen sind, zeigt, dass ihr eine quicklebendige Partei seid. „Ihr habt richtig gute Chancen, die Zeit des Stillstands in Hof zu beenden.“

Mit Neugierde, Offenheit und solidarischem Handeln will Fraktionsvorsitzende Eva Döhla die Stadt als Oberbürgermeisterin voranbringen. Sie freute sich darüber, wie an dem Abend junge und alte Weggefährten miteinander gefeiert haben. "Wir bringen Erfahrung und Mut zusammen, das ist ein funktionierendes Rezept nicht nur für die Kommunalpolitik", bemerkte sie in ihrem Schlusswort.